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::Mit einem Barkas nach Dänemark::
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Fanclubmitglied Norman hat mit seinem Sohn Ole eine Abenteuerreise nach Dänemark unternommen. Mit einem DDR-Oldtimer, einem Barkas, ging es von Wismar nach Kopenhagen auf den Spuren der Olsenbande.

Hier sein Bericht:


Mein Sohn Ole (8 Jahre) und ich sind große Dänemark-und Olsenbandenfans, darum wollten wir mal ein Kurztrip nach Kopenhagen machen. Ole fragte, ob wir mit dem Barkas fahren?! Oje! Mit dem 2-Takter nach Kopenhagen? Irgendwie war das aber eine interessante Vorstellung! Wir waren ja schon öfters mit ihm auf Tour und sind immer angekommen, aber noch nie solch eine Strecke und schon gar nicht ins Ausland. Ich holte den Barkas aus der Garage und setzte mich vor ihn hin und schaute und schaute...es kribbelte in den Fingern. Und sofort begann ich mit den Vorbereitungen.

Im Internet haben wir eine schöne Unterkunft in Gilleleje ausfindig gemacht. Denn in der Nähe, in Græsted, gab es ein großes Oldtimertreffen. Da wollten wir hin. Hier waren wir schon einmal....eine sehr schöne Gegend! Und hier gibt es auch einen wunderbaren Eisenbahnverein - Nordsjællands Veterantog. Denn schließlich sind wir ja auch in einem - die Eisenbahnfreunde Wismar e.V. Am Barkas prangt an den Türen das alte "Firmenemblem"- Deutsche Reichsbahn, Bw Wismar. Auf unseren Straßen ein Hingucker....auch in Dänemark? In den Seitenfenster hängt ein Plakat von unserem Verein und natürlich das Plakat zur Rettung des Olsenbandenstellwerkes! Auch ein Hingucker und jede Menge neugieriger Fragen, z.B. beim Tanken.

Zurück zu den Vorbereitungen...
Die Unterkunft war gebucht und die Fähre auch. Nur am Barkas waren noch einige Handgriffe nötig. Einige Verschleißteile wurden ausgetauscht, eine große Ersatzteilkiste zusammengestellt und jede Menge Zweitaktöl gebunkert. Die Aufregung stieg! Auch bei Ole....aber er konnte sich das ja noch nicht so vorstellen, sind ja sonst mit einem "Westwagen" nach Dänemark gefahren.

Am 21.05.2015 um 4.30 Uhr war es dann soweit. Das Garagentor aufgeschoben und da stand er, reisebereit und seine Scheinwerfer glänzten. Es war noch etwas frisch, ich zog den Choke und alle drei Zylinder arbeiteten ganz aufgeregt. Mein Puls schlug im Einklang des Zweitakters. Ole konnte vor Aufregung nicht schlafen. Los ging es... In Wismar fuhren wir auf die A 20, Richtung Lübeck, erstes Ziel war Puttgarden.

Es war die erste längere Autobahnfahrt mit dem Barkas. Mit etwa 95 km/h fuhren wir dahin, die unzähligen Pendler schossen an uns vorbei. Wie langsam doch 95 km/h sind, dachte ich und eine Hektik machte sich bemerkbar. Alle wollten so schnell wie möglich an ihr Ziel. Automatisch gab ich Gas, 100,105,110...der Barkas fuhr sich ganz nervös, der Motor brüllte und Ole schaute mich an. Nein, so war es nicht gedacht! Also Fuß vom Gas und die Fahrt in den Morgen genießen. Schon komisch, dass man sich sowas aufzwingen muss. Immer diese Hektik.

Die erste Pause war kurz vor Fehmarn. Tankstelle. Kurzer Check am Barkas. Dann ging es über die Brücke, Ole machte Fotos und ich war immer noch in Gedanken, ob der alte Bus es schafft!? Aber er schnurrte ganz zufrieden die Autobahn entlang. Und dann kamen die großen Schilder...Fähre. Geschafft! 7.20 Uhr. Der Kontrolleur im kleinen Häuschen war ganz erstaunt und wünschte uns eine schöne Zeit. Wir stellten uns in die Reihe, es war noch ein wenig Zeit. Unsere Fähre kam und etliche LKWs kamen heraus. Einige Fahrer hupten und winkten, glückliche Gesichter. "Papa, die finden das bestimmt cool!?"

Rauf auf die Fähre, die Leute staunten. Wir auch. Die Blicke fielen auf die Plakate in den Barkasfenstern. Ole lief um den Barkas und kontrollierte aufgeregt alle Türen. Nochmal und nochmal.
Wir gingen hoch und hörten schon die ersten dänischen Stimmen, herrlich. Und schon waren wir da, Dänemark. Aber noch zeigte die Ampel ein rotes Licht. Der Bauch der Fähre füllte sich mit blauen Rauch. Grün, los geht's....das Personal winkte uns freudig zu, als wären wir alte Bekannte und niemand störte der Zweitaktduft.

Nun wehte eine Zweitaktfahne durch Dänemark. Irgendwie war das Fahren hier viel entspannter, niemand überholt in Hektik, kein Gedränge. Nach etwa einer halben Stunde fuhr ich von der Bahn, ein kleines Dorf, Feldweg, Pause. 8.30 Uhr. Ein herrlicher Morgen am Waldrand., im Grimstrupvej bei Maribo. Ruhe! Nur der heiße Auspuff knisterte. In der Nähe ein Bauernhof, Dannebrog auf dem Dach. Herrlich. Frühstück.

Weiter ging es die E 47 Richtung Norden. Noch nie war ich so entspannt beim Autofahren. Selbst das Dröhnen des Motors störte nicht mehr. Alles passte. Ole schaute auf die Landkarte, wies mir den Weg und zählte jeden Ort. Ich war erstaunt, ohne Schlaf, ohne Fragen: Wann sind wir endlich da? Alle drei hatten Spaß. Auch die dänischen Tankstellenbetreiber. Da der Bus einen recht kleinen Tank hat, musste öfters ein Stopp eingelegt werden. Überall freundliche Gesichter.

Dann, Kopenhagen. Wir mussten hindurch, weiter nach Gilleleje. Riesige Straßen, viele Autos und wir mittendrin. Erstaunte Gesichter. Viele winkten freudig, Ole winkte zurück. 12.06 Uhr, Gilleleje. Im Hafen ein Foto gemacht. Ob hier schon mal ein Barkas war? Niemand störte es, dass wir mitten im Hafen standen und wieder lächelten uns freundliche Gesichter zu. In der Østergade war unsere Unterkunft. Von touristischen Wohngebieten halten wir nichts, es muss bei den Dänen zu Hause sein! Ein älteres Ehepaar begrüßte uns herzlich, als wären wir Familienmitglieder. Leider spreche ich kaum ein dänisches Wort, ich entschuldigte mich. Aber wir konnten uns ohne Probleme unterhalten. Sie zeigten uns die Wohnung und wollten alles von uns wissen. Von Bezahlung keine Rede, ich musste sie dann schließlich dran erinnern. Es kam mir vor, als wäre es Ihnen unangenehm, die Miete zu kassieren.

Dann ging es zum Einkauf. Wir hatten zwar alles mit, aber das musste nun mal sein. Superbrugsen, wir fuhren auf dem Parkplatz. Ein Herr winkte uns aufgeregt zu und lief uns entgegen. Wir schauten uns um, ob wir vielleicht im Parkverbot stehen. Der Herr mit schnittiger Arbeitskluft sprach uns aufgeregt an, auf Deutsch mit dänischen Akzent. "Was für ein herrlicher Anblick, ein Barkas in Gilleleje." Aufregung pur. Das Lächeln wurde größer, als er das Stellwerkplakat sah. Er hatte in der damaligen DDR studiert und bei der HO gearbeitet. Da war der Ostbulli natürlich allgegenwärtig. Es wurde ein langes Gespräch und er wünschte uns alles Gute. Zurück in der Unterkunft wurde erst mal ausgepackt und der Barkas eingeparkt. Er durfte sich ausruhen. Wir schauten uns Gilleleje an, dänisches Softeis musste sein. Dann zum Strand, das Danske Pilsner ploppte, herrlich. Ein fantastischer Tag neigte sich dem Ende. Im DVD Recorder lief "Auf Achse", Ole hatte es sich gewünscht. Schließlich sind wir auch wie Franz Meersdonk und Günter Willers auf Abenteuertour. Voller Stolz auf die Leistungen von Ole und vom Barkas schlief ich ein.

22.05.2015
Ein kühler, sonniger Morgen in Gilleleje. Ein blauer Schleier aus dem Auspuff schwebte kurz über der Fahrbahndecke. Ziel war Kopenhagen. Nein, zunächst nach Albertslund. Egon Olsens Vej. Leider habe ich die Einfahrt nicht gefunden, vielleicht kann man auch nicht mit dem Auto direkt dort hin?! Wir standen vor dem großen grünen Tor, wie Egon. Mächtig gewaltig! Ole sollte sich unter das Straßenschild stellen, für ein Foto. Aber da waren große Schilder, fotografieren verboten! Ole hatte Angst, dass man uns verhaften würde. Es war niemand zu sehen. Also, der dänischen Staatsmacht einen Streich gespielt und einige Bilder gemacht. Dann sahen wir an einem Nebengebäude ein Schild, Museum. Rein da.....niemand zu sehen und zu hören. Wir gingen die Treppe hoch, schauten hier und da, nichts. Enttäuscht gingen wir raus. Da lief uns ein Polizist über den Weg, freundlich erklärte er uns, das Museum sein nur gelegentlich geöffnet. Er entschuldigte sich sogar dafür.

Ab ging es in die Stadt. Oje, wieder diese großen Straßen. Aber der Barkas kann sich auch durchsetzen. Wir fuhren durch die Stadt und Ole zeigte ganz aufgeregt auf die Drehorte....hier war Egon, hier auch, und da..... Ich konzentrierte mich auf den Verkehr. Carlsberg Glyptotek, Parkplatz. Daneben das Tivoli. Zu Fuß zum Rathaus und natürlich hinein. Überall ist Egon. Weiter in die Stadt, Geschäfte, Souvenirs kaufen, Hotdogs. Dann ins Paladstheater. Oles Augen leuchten. Jedes kleinste Teil dieser Ausstellung der Olsenbande im Kino wird begutachtet. Wir fuhren dann gemütlich mit einem der vielen Touristenbussen durch die Stadt. Und wieder hörte ich Ole....da war Egon, Børge unter der Brücke und,und,und. Ein langer Tag mit vielen Eindrücken. Dann zurück zum Auto, wir fuhren noch zum Politigarden. Ein herrliches Bild, der Barkas vor den betongrauen Gebäude mit den goldenen Sternen. In Gedanken hörten wir die Rufe: "HOLM, HOOOLM.... wenn sie Verbrechen aufklären wollen, dann bitte in ihrer Freizeit!" Klasse! Weiter zur Meerjungfrau. Bei der Stadtrundfahrt hatten wir sie schon kurz gesehen. Da standen Schilder: Only Busser! Naja, Barkas hingestellt und Meerjungfrau angeschaut. Niemand nörgelte. Um 21 Uhr machten wir uns auf nach Gilleleje. Herrlich müde fielen wir ins Bett.

Der nächste Tag. Veterantræf Græsted. Gigantisch! Wir waren schon öfters auf Oldtimertreffen, aber dies war sagenhaft. Satt gucken, unmöglich! Sofort sprach man uns an. Ich war erstaunt und erschrocken, dass die Dänen sich bei mir entschuldigten, das sie nicht so gut deutsch mit mir sprechen konnten!!!! Ich musste mich entschuldigen, was ich auch natürlich tat! Wir wurden herzlich begrüßt und ausgefragt. Ich habe alle Flyer von unserem Verein in Wismar und die vom Olsenbandenfanclub verteilt. "Reichsbahn" stand auf dem Barkas, der Aufkleber vom Fanclub. Begeisterung! Wir genossen die Atmosphäre! Naja, Ole war etwas sauer, er konnte kein Wort verstehen. Englisch, dänisch....interessante Gespräche. DDR, Wartburg, Trabant, Bier, Eisenbahn, Olsenbande....die Zeit sollte stehen bleiben! Aber sie verging rasend schnell. Unglaublich viel zu sehen gab es. Dampflokomobile, Boote, Autos... es wurde sogar Krieg gespielt. Das fand ich etwas heftig. Eine gewaltige Szenerie....Schützengräben, Mienenfelder. Plötzlich, Angriff. Die deutsche Stellung wurde angegriffen. Geschütze feuerten, Granateinschläge, Soldaten schossen um sich. Nach diesen zehnminütigen Schauspiel gingen die Darsteller mit ihren Landseruniformen durch das Getümmel. Mir wurde erklärt, das sei nun mal Geschichte, gehört dazu! Ganz unkompliziert. Und wieder ging ein langer Tag zu Ende. Noch ein Tuborg genossen, den alten Bahnhof mit seinen Dampfzügen besucht. Wir schworen, das wir wieder kommen und bringen dann mehr Zeit mit. Abends in Gilleleje noch ein kleiner Spaziergang. Es waren viele Leute unterwegs, saßen gemütlich am Hafen, ein Gläschen Wein. Man wünschte uns einen schönen Abend, fragte wie es geht....wunderbar!

Am 24.05.2015 ging es wieder nach Hause. Von unseren Gastgebern herzlich verabschiedet. Nein, wir wollten bleiben. Leider, wir mussten zurück. In Superbrugsen noch eingekauft und los ging es. Der Barkas lief ohne Probleme, ich mochte gar nicht aufhören zu fahren. In Kopenhagen ein kleiner Zwischenstopp. Mittagessen vor dem Rathaus, Punkt 12 Uhr. Glockenspiel, herrlich! Aber wir mussten zur Fähre.
Mit 90 km/h die E 47 hinunter. Ein letzter Tankstopp in Dänemark. Schade, da war die Fähre. Kaum auf deutschen Straßen, da war sie dann wieder...diese Hektik. Schrecklich!


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