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Olsenbande
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2016-09-03 ::Rückblick: Umzug des Olsenbanden-Stellwerks:: [zurück zum News-Archiv 2016] Wir hatten einen mächtig gewaltigen Plan: einen Millionen-Coup der Sonderklasse. Nichts geringeres, als die Rettung von Dänemarks berühmtesten Stellwerkes stand auf dem Spiel. 2014 sollte "Det Gule Palæ" ("Das gelbe Palais") abgerissen werden, doch der Protest der Fans war zu groß. Das über 100 Jahre alte Gebäude ist vor allem wegen seiner einzigartigen Architektur schützenswert, aber auch weil es ein Stück dänischer Eisenbahngeschichte ist und nicht zuletzt wegen der vielen Olsenbandenfans, die es durch den Film "Die Olsenbande stellt die Weichen" lieb gewonnen haben. Im Gegensatz zu Egons Plänen ging unser Plan wirklich auf: wir konnten das Geld für den Umzug auftreiben und das Gebäude ist trotz kleiner Zwischenfälle heil im Eisenbahnmuseum in Gedser angekommen. 3. September 2016: Kopenhagen 06:00 Uhr: Die Vorbereitungen beginnenFast zwei Jahre haben wir darauf hingearbeitet und nun ist der große Tag gekommen. Zahlreiche Firmen sind angerückt, um diese Mammutaufgabe zu bewältigen. Bevor es losgehen kann, müssen noch letzte Sicherungsarbeiten vorgenommen werden. Alles was vom Turm abfallen könnte oder den Haltgurten im Weg ist muss entfernt werden. 08:57 Uhr: Das Stellwerk wird angehobenEs wird ernst: der Kran hebt den 30 Tonnen schweren Stellwerksturm an einer extra angefertigten Stahlkonstruktion ganz langsam an. Zunächst nur einen halben Meter: es muss erst sichergestellt werden, dass keine Verbindungen mehr zum Fundament bestehen. Dann geht es ganz schnell, innerhalb von wenigen Minuten wird der Turm weit in die Höhe gezogen und schwebt sicher über mehrere Gleise und Bahnoberleitungen hinab zum bereitstehenden Tieflader. Aufatmen bei allen Beteiligten. Bevor die Fahrt beginnen kann, muss das Stellwerk mit seiner extremen Überbreite erst exakt ausgerichtet werden und das dauert seine Zeit. 09:43 Uhr: Die Fahrt beginntDer Tieflader setzt sich in Bewegung, doch nach 50 Metern ist erst einmal Schluss. Ein Baum ist im Weg. Da hilft nichts, einige Äste müssen kurzerhand abgesägt werden. Auch eine Antenne am Turm muss dran glauben und wird demontiert. Dann geht es ein paar Meter weiter, wo das nächste Hindernis wartet. Es soll nun über das Betriebsgelände der dänischen Bahn gehen, wo schon am Vortag tonnenschwere Loks zur Seite gehoben wurden. Eine Zufahrt für den Tieflader muss erst noch geschaffen werden: ein Zaun und Pfeiler werden entfernt. 11:00 Uhr: Zentralwerkstatt KopenhagenNach über einer Stunde Wartezeit geht es jetzt über das Betriebsgelände der Bahn: auch hier ist Millimeterarbeit gefragt, um an allen Hindernissen sicher vorbei zu kommen. Nach 20 Metern ist hier zumindest für uns und alle Zuschauer erst einmal Schluss: die Bahnmitarbeiter sind angewiesen, keine Zuschauer auf das Gelände zu lassen. 13:00 Uhr: Kreuzung VasbygadeNun geht es über die Vasbygade, eine der vielbefahrensten Straßen in Kopenhagen. Es gibt nur ein Problem: die Oberleitungen der Straßenbeleuchtung sind zu niedrig für den über 11 Meter hohen Schwertransport und müssen von der Energiebehörde abgehangen werden. Es kommt zu kilometerlangen Staus. Weiter geht es Richtung Hafen und wir folgen dabei den Eisenbahnschienen, auf denen die Olsenbande im 7. Film mit der LOK DSB 57 und dem Franz Jäger Tresorwaggon fuhr. 13:30 Uhr: Ankunft im SüdhafenWir haben es geschafft, nach fast vier Stunden ist der Transport im Hafen angekommen. Das riesige Kraftwerk H.C. Ørstedsværket ist die perfekte Kulisse für unsere Rettungsaktion, genau wie in den Olsenbandenfilmen, wo es bei den meisten Silhouettenläufen im Hintergrund zu sehen ist. 15:30 Uhr: Verladung auf das SchiffEs hat eine Weile gedauert bis der Schwerlastkran wieder zusammengebaut und einsatzbereit war, doch nun kann es weitergehen. Souverän wird das Stellwerk zum zweiten Mal angehoben und auf das ehemalige Fährschiff "Mira A" verladen. Nur wenige Meter von hier hat auch die Olsenbande im 7. Film etwas verladen, das Gold vom Franz Jäger Waggon auf den LKW. Aber im Gegensatz zu Bennys klappriger Pritsche, geht bei uns alles gut, das Schiff hält der Last problemlos stand. Eine Stunde später um 16:30 Uhr heißt es ablegen und Kurs Richtung Norden. 16:45 Uhr: LangebroJetzt kommen wir zum Höhepunkt der Reise: die Schiffsfahrt quer durch Kopenhagen. Die Einwohner und Touristen staunten nicht schlecht, als da plötzlich ein Haus vorbeigeschippert kam. So etwas sieht man wirklich nicht jeden Tag. Und dann mussten auch noch sämtliche Brücken geöffnet werden, ein Schauspiel, was es heute nur noch ganz selten gibt. Die erste große Brücke ist die Langebro, auch bekannt aus den Olsenbandenfilmen. Im 13. Film stoppt Kjeld hier den Verkehr und um 7. Film fährt die Olsenbande mit Lok und Tresorwaggon auf der ehemaligen Eisenbahnbrücke direkt davor über den Kanal. 17:00 Uhr: KnippelsbroAls die schrillen Alarmglocken der Knippelsbro ertönten sorgte das für echte Gänsehaut. Im 6. Film kam hier Børge mit einem kleinen Boot und einer Dänemark-Fahne als verlängerten Mast angefahren, sodass die Brücke geöffnet werden musste. In der Zwischenzeit konnte Egon die Bedford-Diamanten stehlen. 42 Jahre später wiederholt sich diese Szene, nur diesmal ist es das Stellwerk der Olsenbande, das für die Brückenöffnung sorgt. Ein unglaublicher Moment von überwältigender Schönheit. 17:06 Uhr: Zwischenstopp Fähranleger nach MalmöBevor es durch die letzte Brücke geht, muss noch ein kurzer Zwischenstopp eingelegt werden. Unser Schiff darf erst rausfahren, nachdem das schwedische Fährschiff Jeppe reingefahren ist. Den Halt nutzen viele Kopenhagener, um sich den ungewöhnlichen Transport mal aus der Nähe anzusehen. An gleicher Stelle verstecken sich übrigens Benny und Kjeld im 9. Film in einem Bauzelt und zapfen Benzin ab, während Hallandsen mit dem Fährschiff aus Malmö eintrifft. 17:51 Uhr: InderhavnsbroenNach fast einer Stunde Wartezeit ist nun die letzte Brücke in Kopenhagen dran. Die Inderhavnsbroen wurde erst im Juli 2016 eröffnet und ist eine reine Fußgänger- und Radfahrerüberquerung. Die Funktionsweise ist sehr außergewöhnlich, denn hier wird weder hochgeklappt noch zur Seite geschwenkt. Stattdessen fahren die Mittelteile einfach nur zurück und geben so den Schiffsweg frei. Unser Transport mit dem Stellwerk fährt nun an der neuen Oper vorbei und verabschiedet sich am Horizont. Für uns heißt es jetzt auf nach Gedser und warten auf die Ankunft Fotos: Paul Wenzel, Thomas Röhrich, Danilo Pietzsch4. September 2016, 07:39 Uhr: Kurz vor Gedser Die Ankunft in Gedser war um 9 Uhr geplant, also wollten wir gemütlich um 7:30 Uhr aufstehen, frühstücken und dann die Ankunft des Schiffs beobachten. Es kam jedoch ganz anders. Das Schiff konnte die knapp 160 km lange Strecke viel schneller zurücklegen als geplant. Ein zufälliger Blick aufs Schiffsradar sorgte dafür, dass wir das Ereignis nicht ganz verschlafen haben. Hektisch ging es aus dem Ferienhaus, das nur wenige hundert Meter vom Wasser entfernt lag und da war es schon zu sehen. In strömenden Regen und bei dichtem Nebel tauchte das Stellwerk am Horizont auf. Kurz darauf näherte sich die Scandlinesfähre aus Rostock und überholte unseren Transport - was für ein beeindruckendes Schauspiel. 08:00 Uhr: Ankunft in GedserNach insgesamt 15,5 Stunden Fahrt legte die "Mira A" im Hafen von Gedser an. Die Nachricht sprach sich schnell herum, sodass sich bald viele Menschen versammelten, um das Ereignis zu verfolgen. 10:50 Uhr: Verladung auf den TiefladerGeduldig warten hunderte Zuschauer und zahlreiche Pressevertreter aus dem In- und Ausland. Der Regen ließ zum Glück nach und knapp 3 Stunden nach Ankunft wurde das Stellwerk vom Schiff auf den Tieflader gehoben. 11:20 Uhr: Die Fahrt beginntDer Schwertransport setzt sich in Bewegung. Es geht im Schritttempo voran, denn der Turm kommt durch die Höhe und die extreme Überbreite schnell ins Wanken. Immer wieder müssen die Männer von Skaks die einzeln steuerbaren Räder hydraulisch verändern, um Straßenunebenheiten zu kompensieren. 12:00 Uhr: Ankunft Gedser RemiseNach etwas mehr als einer halben Stunde hat der Transport die gerade mal 450 Meter bis zum Eisenbahnmuseum geschafft. 13:45 Uhr: Abheben aufs FundamentZum vierten und letzten Mal wird der Stellwerksturm angehoben. Es geht nur wenige Meter in die Luft, denn es muss nur noch ein normaler Zaun überwunden werden, ein Kinderspiel für den Kranführer. Schnell ist das Gebäude über dem Fundament angekommen, doch nun beginnt die kniffligste Aufgabe: die Stahlträgerkonstruktion muss exakt in die Lücken im Fundament eingesetzt werden, eine Millimeterarbeit. Nach einer Viertelstunde ist es geschafft, das Stellwerk sitzt auf und die Menge applaudiert.
Gedser ist um eine Attraktion reicher! Die Rettung des Olsenbanden-Stellwerks ist eine gemeinsame Aktion des Olsenbandenfanclub Deutschland und Olsen Banden Fanklub DK.
Alle Infos unter: www.stellwerk.olsenbande.com ![]() Wir freuen uns über eure Kommentare. Eine Registrierung ist nicht notwendig (nur Namen, E-Mail-Adresse angeben und "Ich möchte lieber als Gast schreiben" anhaken). Ihr könnt euch auch mit Disqus, Facebook, Twitter oder Google einloggen. |
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