Die Olsenbande genießt auch unter Wissenschaftlern eine hohe Anerkennung und so verwundert es nicht, dass das Thema auch schon aus fachlicher Sicht untersucht wurde. Meist waren es Filmwissenschaften, die Synchronisation oder gesellschaftliche Aspekte die dabei im Vordergrund standen.
Jetzt haben sich drei Leipziger an einem eher ungewöhnlichen Gebiet versucht, denn sie haben die Olsenbande aus forensischer Sicht analysiert. Der Rechtsmediziner Benjamin Ondruschka, Rechtsanwalt Denis von Ngoc und Psychiater Steffen Bratanow haben sich alle 14 Filme noch einmal ganz genau angesehen und jeder hat eine eigene Ausarbeitung zu seinem Fachgebiet verfasst.
Die drei haben ihre Arbeit für die renommierte und über 100 Jahre alte Fachzeitschrift "Archiv für Kriminologie" eingereicht und nach ausgiebiger Prüfung durch ein Gremium wurde der Beitrag wirklich in einem Heft verewigt. Im Mai diesen Jahres hat Benjamin Ondruschka seinen Teil bereits auf einer Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin in Rostock vorgestellt und das ist so gut angekommen, dass die Idee für eine Fortsetzung geboren war.
Am letzten Wochenende war es soweit. "Olsenbande aus forensischer Sicht" wurde im Gewölbekeller des Herrenhauses in Möckern vorgestellt. Unter den ca. 50 Gästen waren neben Fachgästen, vor allem zahlreiche Olsenbandenfans vertreten.
Die kulinarische Verpflegung war sehr exquisit und an den 8. Film "Die Olsenbande sieht rot" angelehnt.
So gab es als Vorspeise Räucherlachs, Gänsepastete, dänische Biersuppe und frischen Ackersalat. Die Hauptspeise war junger gegrillter Zuchtochse und Kartoffelstock mit Roter Beete und Sauce Bernaise. Als Nachspeise gab es Æblekage: dänisches Apfeldessert und dänische Vanillesauce.
Wir möchten uns recht herzlich bei Benjamin Ondruschka, Denis von Ngoc und Steffen Bratanow sowie der Mannschaft des Herrenhauses für den gelungenen Abend bedanken. Übrigens wurde bei der Veranstaltung auch auf unser Projekt zur Rettung des Olsenbanden-Stellwerkes hingewiesen und es konnten 150 Euro für die Renovierungsarbeiten eingesammelt werden.
(Fotos: Olsenbandenfanclub Deutschland)
Archiv für Kriminologie
Band 238 Heft 3 und 4 Sept./Okt. 2016
13 seitiger Artikel "Mächtig gewaltig! - Das Phänomen Olsenbande aus forensischer Sicht"
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