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::Oliver Schwarzkopf::
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Interview per E-Mail vom 13. März 2014,
aus Anlass der Veröffentlichung der deutschen Ausgabe von Morten Grunwalds Biografie "Meine Tage in gelben Socken".

Angaben zur Person: Verleger des Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlages.


Fanclub: Der Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Erst einmal herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Welchen Stellenwert hat da eigentlich die Olsenbande in der Geschichte Ihres Verlages?


Oliver Schwarzkopf, Morten Grunwald
und Frank Eberlein
Oliver Schwarzkopf: Einen großen Stellenwert! Die Olsenbande war damals ein großer Bestseller, erlebte mehrere Auflagen. Und ich bin bis heute Fan, es vergeht keine Woche, wo ich nicht einige Filme sehe. Dank Frank Eberlein konnte ich damals sogar Ove und Poul noch selbst kennenlernen, das war ein großes Abenteuer. Und nun haben wir bei der Arbeit am Buch auch Morten Grunwald besucht, das war auch ein großes Ereignis. Morten ist überaus freundlich, und wir hatten einen guten Draht miteinander. Und das nicht nur, weil mein zweiter Vorname auch Morten ist. So lange ich denken kann, habe ich mich immer gefragt, was meine Eltern dabei geritten hat - nun weiß ich es.

Fanclub: 1996 erlebte die Olsenbande einen regelrechten Boom, als in Ihrem Verlag das Fanbuch und sämtliche Filme auf Videokassette erschienen. Vor 13 Jahren erschien mit dem Olsenbanden-Lexikon der letzte Artikel zu dem Thema im Schwarzkopf-Verlag. Haben Sie die Olsenbande vermisst und wird mit Bennys Buch nun eine neue Olsenbandenzeit eingeläutet?

O.S.: Ich habe die Olsenbande sehr vermisst. Die Bücher damals waren großartig für die damalige Zeit. Aber die Technik hat sich unglaublich weiterentwickelt, und ich bin unglaublich froh, dass wir jetzt endlich ein Buch haben, das durchgehend in Farbe ist und die Olsenbande nochmals ganz anders zum Strahlen bringt. Das ganze Material ist aufwendig digital überarbeitet, und ich glaube, dass man das auch sieht. So gut in Farbe hat man diese Bilder noch nicht gesehen.

Fanclub: Das Fanbuch und Lexikon sind seit vielen Jahren ausverkauft und heute begehrte Sammlerobjekte. Ist die Zeit reif für eine Neuauflage, vielleicht sogar in Farbe?

O.S.: Ich glaube, diese Bücher sind Vergangenheit und hatten ihre Zeit, und die Ära der gedruckten Lexika ist auch unwiderruflich vorbei. Hinzu kommt, dass das Lexikon unglaublich aufwendig überarbeitet werden müsste. Das wäre eher was für ein Olsenbande-Wiki. Wer sollte das machen, wenn nicht der Fanclub? Ich würde das sehr gut finden, und ich glaube, auch bei Frank Eberlein würde der Fanclub offene Türen einrennen.

Fanclub: In ihrem Verlag gab es damals auch Pläne zu weiteren Olsenbanden-Fanartikeln, wie Postkarten oder einem Kalender. Könnten Sie sich vorstellen diese Pläne wieder aufleben zu lassen?

O.S.: Das ließ sich damals aus vertraglichen Gründen nicht realisieren, und wir werden es auch nicht wieder angehen. Aber ich darf vielleicht andeuten, dass Frank und ich uns in Kopenhagen auch mit Jes Holtsø getroffen haben. Was da konkret herauskommt, das kann man heute noch nicht sagen, aber da ist eine Idee entstanden...

Fanclub: Sehen Sie sich selbst als Olsenbandenfan? Wenn ja, welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?

O.S.: Siehe oben - absoluter Fan. Ich kann die meisten Filme mitsprechen, jedenfalls die von 1 bis 13. Ich glaube auch, dass die ersten beiden Filme, die noch sehr roh und unfertig wirken, eine große Klasse haben. Unabhängig davon sind natürlich der dritte, siebte und achte die größten Klassiker überhaupt. Aber auch der Doppelfilm 12 und 13 ist fabelhaft. Eigentlich alle, auf ihre Weise, es ist für mich kein einziger richtiger Flop darunter.

Fanclub: Haben Sie die drei Hauptdarsteller der Olsenbande persönlich kennengelernt?

O.S.: Ja, und ich bin sehr dankbar dafür. Mit Ove haben wir einen kleinen Schnaps getrunken, Poul hat gesungen, und Morten ist so unglaublich professionell und perfektionistisch, das hat in der Zusammenarbeit großen Spaß gemacht. Er weiß, was er will, das finde ich sehr in Ordnung. Alle drei habe ich als völlig frei von Starallüren erlebt, das ist einfach wohltuend. Die wirklich großen Stars sind einfach die freundlichsten Menschen, so wie auch Bud Spencer.

Fanclub: Inzwischen gibt es zwei Animationsfilme der Olsenbande, wie denken Sie über diese Art der Fortführung der Olsenbande?

O.S.: Ich finde es in Ordnung, dass es diese Filme gibt, das ist völlig legitim. Aber ich habe sie nur einmal gesehen, weil es nicht meine Wahrnehmung der Olsenbande ist. Ich möchte sie so im Kopf haben, wie es die dreizehn klassischen Filme zeigen.

Fanclub: Was erwartet den Olsenbandenfan in Morten "Benny" Grunwalds neuem Buch "Meine Tage in gelben Socken"?

O.S.: Ich darf ja voreingenommen sein - es ist das schönste jemals erschienene Olsenbanden-Buch, komplett in Farbe. Es ist komplett anders gestaltet als die dänische Ausgabe, Morten hat es uns erlaubt, das Buch grundlegend zu überarbeiten. Es ist nicht im Hochformat wie die Originalausgabe, wobei die Bilder alle durch den Bruch in der Mitte gehen, was unschön aussieht.

Wir haben das Buch im Querformat gemacht, dadurch steht jedes Bild auf einer Seite und sieht einfach großartig aus. Kein Bruch in der Mitte stört das Auge. Wir haben Morten unsere Entwürfe gezeigt, und er war nicht nur einverstanden, sondern sehr glücklich darüber, er sagte "You have found the Columbus egg for this book". Und mir fiel ein Stein vom Herzen, das kann man sich denken.

Darüber hinaus haben wir auch das Bildmaterial noch einmal digital überarbeitet und das beste herausgeholt, was aus den Vorlagen herauszuholen war.

Fanclub: Was ist für Sie persönlich das größte Highlight des Buches?

O.S.: Ganz klar: Die erste Auflage ist von Morten Grunwald handsigniert! Das war mein zweiter großer Wunsch, neben dem Querformat, und Morten hat ihn uns erfüllt. Ich glaube, dass die Fans sehr glücklich sein werden, eine nummerierte und handsignierte Ausgabe zu bekommen. Und es zeigt, was für ein großartiger Mensch Morten Grunwald ist, denn diese 4.000 Signaturen, die er geleistet hat, sind eine echt harte Arbeit.

Kann ja jeder mal selbst probieren, fünfhundertmal hintereinander seinen Namen zu schreiben, man fühlt sich nach wenigen Seiten wie in einem schlechten Trip und weiß bald nicht mehr, wie man heißt. Mein allergrößter Respekt von Morten zu Morten, das sind echte Steher-Qualitäten!

Das zweite Highlight ist natürlich das Vorwort von Uwe Tellkamp, dem außerordentlich renommierten Bestsellerautor von "Der Turm". Das muss man sich mal vorstellen - ein Autor von diesem Rang ist auch Olsenbande-Fan, so wie Du und ich, und schreibt einen ganz wunderbaren Essay, warum er die Olsenbande so sehr liebt. Sensationell - und die FAZ wird diesen Text von Uwe Tellkamp sogar nachdrucken! Am Ende erobert die Olsenbande eben doch noch den Westen.

Fanclub: Zur dänischen Ausgabe von "Meine Tage in gelben Socken" gab es auch einige Kritiken. Konnten die Mängel in der deutschen Ausgabe behoben werden?

O.S.: Ja, das hat mir sehr weh getan, dass nicht alles perfekt war. Aber die dänischen Verlagskollegen hatten auch keinen Frank Eberlein, den "Dr. Allwissend" zum Thema Olsenbande. Frank ist ja seit vielen Jahren nicht nur Autor, sondern auch Freund unseres Verlages, und es war mir von Anfang an sehr wichtig, ihn als Fachberater mit im Boot zu haben. Frank hat viele, viele Dinge korrigiert, und ich bin ihm sehr dankbar dafür. So gut ich die Filme selbst auch kenne, das was Frank weiß, ist einfach einzigartig.

Fanclub: Die Biografie über Ove Sprogøe (alias "Egon") ist vor zwei Jahren auf Deutsch erschienen und nun folgt also Morten Grunwald (alias "Benny"). Da fehlt nur noch der dritte im Bunde "Kjeld" alias Poul Bundgaard, gibt es dazu Pläne?

O.S.: Nein, dazu gibt es derzeit keine Pläne.

Fanclub: In Dänemark sind ja auch zu einigen Nebendarstellern Biografien erschienen, wäre das auch etwas für den deutschen Markt?

O.S.: Ich sage nur: Børge. Aber bitte abwarten, das ist kein Projekt für dieses oder nächstes Jahr.

Fanclub: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit der Olsenbande im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag.

O.S.: Vielen Dank - und dem Fanclub weiterhin viel Erfolg!


Siehe auch:

  • Ältere Interviews mit Oliver Schwarzkopf: 2003




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