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2017-10-04
::Rückblick: Einweihung des Olsenbanden-Stellwerks::
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Besucher strömen zur Gedser Remise

Mit so vielen Menschen hat in Gedser niemand gerechnet. Über 800 Olsenbandenfans und Eisenbahn-Enthusiasten fluteten am 9. September 2017 das Gelände der Gedser Remise. Sie alle wollten mit dabei sein, als das Stellwerk "Det Gule Palæ", ein Jahr nach seiner Umsetzung aus Kopenhagen, frisch renoviert eingeweiht wurde.

Neben den Ehrengästen Morten Grunwald (alias "Benny"), Jes Holtsø ("Børge") und Søren Steen, erschien auch John Brædder, der Bürgermeister der Guldborgsund Kommune. Der Rostocker Oberbürgermeister musste leider, wegen hohen Staatsbesuches, in letzter Sekunde absagen und schickte als Vertreter den Leiter des Kulturhistorischen Museums in Rostock Dr. Steffen Stuth.

Neben Besuchern aus ganz Dänemark, haben auch sehr viele deutsche Olsenbandenfans den weiten Weg auf sich genommen. Sie kamen sogar aus Dresden, dem Erzgebirge oder vielleicht von noch weiter her. Selbst dichtes Gedränge und strömender Regen während der gesamten Veranstaltung konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun.

Die Schauspieler nahmen sich, im leider viel zu kleinen Festzelt, reichlich Zeit, um alle Foto- und Autogrammwünsche zu erfüllen, während eine Band mit diversen Melodien aus den Olsenbandenfilmen und anderen dänischen Filmklassikern für Unterhaltung sorgte.

Draußen gab es derweil Bennys originalen Chevrolet Bel Air 1959 aus den Filmen 8 bis 13 sowie gleich zwei Polizeifahrzeuge aus der damaligen Zeit zu sehen. Am Fanclubstand gab es neben vielen Fanartikeln von Nordisk Film auch das passende Tuborg-Bier, beklebt mit Etiketten des Stellwerks und limitiert auf nur 120 Stück.

Bei den Festreden hat sich leider so gut wie keiner an die vereinbarten 5 Minuten gehalten, sodass dieser Teil der Veranstaltung zu einer nicht enden wollenden Geduldsprobe im Dauerregen entwickelte. Positiv hervorheben müssen wir hier "Børge"-Darsteller Jes Holtsø, der kurzfristig und sehr bewegend die passenden Worte in seiner kurzen Ansprache gefunden hat. Eine gefühlte Stunde später durchschnitten der dänische Bürgermeister und die Rostocker Vertretung endlich das rote Band und gaben das Stellwerk damit offiziell frei. Auf Grund des begrenzten Platzes durften aber zunächst erstmal nur die VIP-Gäste und Pressevertreter das Gebäude betreten.

Jes Holtsø, der als "Børge" vor 42 Jahren im Film "Die Olsenbande stellt die Weichen" als Bahnlehrling verkleidet im Stellwerk war, zeigte sich begeistert: "Innen war es eine Dekoration, die wir bei Nordisk Film aufgebaut hatten. (..) Es kommt nah ran, die haben großen Aufwand getrieben, um all diese Dinge zu finden, die man im Film sieht. Und Kuchen ist da und Kaffee, die Möbel und alles."

Das sah sein Kollege Morten Grunwald alias "Benny" ganz genauso: "Ich denke, das ist eine fantastische Leistung, die diese enthusiastischen Leute hier vollbracht haben. (..) Es gleicht einem richtigen Coup (..). Ich finde es ist schön, dass es bewahrt wurde."

Die Inneneinrichtung der oberen Etage nach Vorlage der Filmkulisse hat die meisten Besucher echt umgehauen. Im Vorfeld waren keinerlei Bilder an die Öffentlichkeit gelangt, sodass es für alle eine riesige Überraschung war, als sie es das erste Mal gesehen haben. Nur wenige Stunden zuvor wurden noch die letzten Details ergänzt, damit es so perfekt wie möglich wurde.

Nachdem alle Fans einmal im Stellwerk waren und die meisten bereits auf dem Heimweg, verschwand der Regen und es kam sogar am Abend nochmal die Sonne raus, die das Stellwerk perfekt anleuchtete. Für eine kleine Gruppe deutscher Fans drehte der alte Linienbus KS-571 von 1972 des Straßenbahnmuseums Skjoldenæsholm sogar noch eine letzte Ehrenrunde zum Fährterminal und zurück zum Toldcaféen. Hier gab es zum Abschluss des Abends den passenden 7. Film - "Die Olsenbande stellt die Weichen" auf Leinwand zu sehen. Seitdem das Stellwerk in Gedser steht, hat sich die Lokalität zu einem kleinen Olsen-Banden Café entwickelt, inklusive einer sehr schön beleuchteten Silhouette an der Fassade.

Fotos: Thomas Hauerslev, René Allan Larsen, Karl-Heinz Görges, Paul Wenzel, Poul Hansen

Der Tag danach:

Einen Tag später, am Sonntag, sind wir noch einmal zurückgekehrt, um das Stellwerk, bei strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, nochmal in Ruhe anzusehen. Das Ergebnis nach nur einem Jahr Sanierung kann sich wirklich sehen lassen. "Das gelbe Palais" erstrahlt wieder leuchtend gelb-rot und in perfektem Zustand wie vor über 100 Jahren. Erst wenige Tage vor der Eröffnung wurde noch der passende Garten, ganz nach dem Filmvorbild, mit Blumen, Zaun und Fahnenstange angelegt.

Bei der Einrichtung der oberen Etage mussten einige Kompromisse eingegangen werden, denn zwischen dem damaligen Filmset im Studio und dem wirklichen Innenraum des Stellwerks gibt es einige bauliche Unterschiede. So ist z.B. die Treppe im Film um 90 Grad gedreht und wo die Küche ist, ist eigentlich das zweite große Fenster. Damit alle Möbel reinpassen und das Filmflair bestmöglich aufkommt musste die komplette Einrichtung entgegen der Filmkulisse um 90 Grad gedreht werden. Für die Küche wurde anstatt alle kleinen Fenster zuzubauen, wie im ersten Entwurf geplant, nur ein halbes Fenster verdeckt. So ist das Fenster aus dem Stellwerkschef Brodersen den vermeintlichen jungen Lehrling Børge nach oben bittet, nun doch frei zugänglich.

Die Möblierung hat man übrigens keiner geringeren überlassen, als Marte Holten Nesheim von der Firma Kant Idéudvikling. Sie hat bereits die viel gelobte Olsenbanden-Ausstellung bei Nordisk Film in Valby eingerichtet und war also genau die Richtige. Es ist wirklich unglaublich, wie Marte es geschafft hat, innerhalb weniger Wochen die richtigen Möbel, Lampen, Telefone usw. aufzutreiben und richtig zu platzieren. Sie hat die Filmstimmung auf jeden Fall perfekt getroffen. Man hat fast das Gefühl, dass Godtfredsen gleich mit Kaffee und Kuchen aus der Küche kommt und Brodersen nach dem nächsten Zug Ausschau hält. Ein nettes Detail wird übrigens in den nächsten Wochen noch nachgereicht: das Foto auf dem Schaltpult wird noch durch ein richtiges Pult mit blinkenden Lampen ersetzt - dann ist das Gesamtergebnis wirklich perfekt.


Steffen und Paul vom deutschen Fanclub

TAUSEND DANK AN EUCH ALLE !!!

Wir vom Olsenbandenfanclub Deutschland sagen danke, an alle die uns unterstützt und an das Projekt geglaubt haben. 3 Jahre lang haben wir gemeinsam mit dem Olsen Banden Fanklub DK an der Rettung, Umsetzung und Sanierung gearbeitet und nun ist es geschafft. Ein Stück dänischer Film- und Eisenbahngeschichte ist bewahrt.

Unser Dank gilt jedem einzelnen Fan, der sich an dem Projekt beteiligt hat, sei es bei der Unterschriften-Aktion, dem Verteilen von Flyern und Plakaten oder dem Einzahlen einer Spende. Außerdem danken wir den vielen Firmen und Mitarbeitern, die teilweise hohe Rabatte eingeräumt oder völlig umsonst gearbeitet haben. Besonderer Dank gilt den größten Geldgebern, den Stiftungen A.P. Møller Fonden und Realdania sowie der Filmgesellschaft Nordisk Film.

Im Einzelnen sei hier nochmal Rune Holm Clausen vom dänischen Fanclub hervorzuheben, der die ganze Zeit die Fäden zusammengehalten und den Überblick bewahrt hat. Nicht zuletzt ein besonderer Dank an Finn Rasmussen, dem zweiten Vorsitzenden der Gedser Remise: ohne sein handwerkliches Talent beim kompletten Innenausbau und den restlichen Holzarbeiten außen, wäre das Stellwerk niemals rechtzeitig fertig geworden.

Fotos: Paul Wenzel, Steffen Paatz






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