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Start Dänemark-Reisen Jütland 2009


::Jütland 2009::
(15. August bis 5. September)

Zurück zur Übersicht - Dänemark-Reisen.

Dieses Jahr ging die Reise für uns erneut "ganz rüber nach Jütland" bzw. ganz nach oben in den Norden. Wir mieteten uns ein kleines Ferienhäuschen weit ab vom Massentourismus in dem kleinen Dörfchen Stenbjerg. Hier haben wir uns schon vor zwei Jahren (2007) wunderbar erholen und auf Drehortsuche gehen können. Eigentlich dachten wir schon das letzte Mal, dass wir inzwischen alle Drehorte gefunden haben und es nichts mehr zu berichten gibt, doch es sollte sich zeigen, dass es immer wieder etwas Neues gibt und so können wir auch dieses mal wieder von unseren Abenteuern erzählen. Wir hoffen euch gefällt der Reisebericht.


- Thisteds neues Gesicht / Kino 1-2-3 -




I. P. Jacobsen Center



Marktplatz



Silhouette am Kino 1-2-3



Rückblick: Events im Kino



Olsenbanden-Event im Kino

Gleich am Montag ging es für uns in die größte Stadt der Gegend: Thisted. 2007 war hier noch eine riesige Baugrube, heute ist es fertiggestellt, das I. P. Jacobsen Shoppingcenter. Etwas erschrocken waren wir schon, nein geschockt waren wir. Thisted, eine verträumte Stadt mit vielen alten Häusern und den gemütlichen Butiken. Das I. P. Jacobsen Center ist ein riesiger Klotz, der überhaupt nicht in das schöne Stadtbild passt. Zumal dadurch auch der Olsenbanden-Drehort "Krabbes Konditorei" verschwunden ist, wo Kjeld, Benny, Yvonne und Børge am Ende des 3. Films Kuchen aßen. Der Einkaufstempel beinhaltet, von einem Føtex-Warenhaus und einem Fotoladen mal abgesehen, nur Bekleidungsläden. Ein kleiner Trost ist es, dass dadurch auch der Marktplatz ein neues Gesicht bekommt und auch das Rathaus wird im Moment restauriert.

Viel angenehmer war uns da das Wiedersehen mit Dorte vom Kino 1-2-3, mit ihr haben wir 2006 das Olsenbanden-Event veranstaltet und die neue Silhouette am Kino eingeweiht. Hier haben sich die Dinge zum positiven entwickelt. Dem Kino geht es auch in Zeiten der Wirtschaftskrise gut und es gibt endlich eine Huldigung an das Olsenbanden-Event. An einer Wand gibt es jetzt Bilderrahmen mit den einzelnen Veranstaltungen die im Kino schon stattgefunden haben. Da darf natürlich das wichtigste nicht fehlen: die Olsenbande. Neben einem großen Rahmen mit diversen Fotos vom Event gibt es auch das Plakat zum Jütlandfilm, ein Aushangfoto und natürlich ist die Rede von Morten Grunwald (alias Benny) eingerahmt zu bestaunen.

Wer die Neuerung im Kino sehen möchte muss allerdings auch einen Film ansehen, denn die Wand befindet sich vor den einzelnen Kinosälen. Aber einen Film wollten wir uns sowieso ansehen, das ist bei einem Jütland-Urlaub Pflicht. Wir sahen die aktuelle dänische Produktion "Headhunter" an (u.a. mit Lars Mikkelsen und Henning Moritzen (bekannt aus "Das Fest")), natürlich von Nordisk Film. In dem Film geht es um einen ehemaligen Journalisten der sich mit einem der mächtigsten Konzerne anlegt.




- Hjerl Hede - Die Suche nach einem Eisenbahnwaggon -



Waggon aus Agger



Kein guter Zustand



Kupplung des Waggons



"Olsenbanden"-Waggon



Nummer "J3-1"



Schienen aus Agger


Bereits beim letzten Jütland-Urlaub haben wir uns auf die Suche nach den Schienen in Agger gemacht und dabei einige Rätsel lösen können. Da haben wir auch einen Geheimtipp bekommen, den wir uns aus Zeitgründen leider aufheben mussten. Doch dieses Jahr sollte es endlich klappen. Wir haben Informationen darüber bekommen wo sich der Eisenbahnwaggon mit der Nummer "J3-1" befindet.

Der Waggon war im Film "Die Olsenbande fährt nach Jütland" zu sehen, als die Olsenbande sich auf dem kleinen Bahnhof in Agger die kleine Diesellok "borgt" und sie von einem Waggon abkoppelt. Eben dieser rote Eisenbahnwaggon mit der Nummer "J3-1" befindet sich heute in Hjerl Hede, ein Museum, dass das dänische Leben auf dem Dorf von 1500 bis zum Jahre 1900 zeigt. Der Waggon steht zwar auf dem Gelände, ist aber für die Besucher nicht zugänglich. Mit freundlicher Genehmigung des Museums können wir euch aber Bilder davon zeigen. Leider ist der Zustand heute sehr schlecht, der Waggon zerfällt langsam. Eigentlich sollte er schon längst restauriert und eingesetzt werden, aber dafür fehlt das Geld und die Zeit.

Wie wir von Uffe, dem Eisenbahnexperten des Museums, erfahren haben, hat das Museum den Waggon 1975 gekauft. Zu der Zeit war in Agger das Wasserbauwesen (Vandbygningsvæsnet - VBV) schon längst eingestellt und es wurde alles an Eisenbahntechnik zur Versteigerung angeboten. Das Museum hat nicht nur eben diesen "Olsenbanden"-Waggon gekauft, sondern auch andere Waggons, Schienen und Weichen. Wie wir auch erfahren haben, gab es die kleine Diesellok in der Form, wie sie im Film verwendet wurde wirklich, war also keine spezielle Filmkonstruktion. Allerdings wurde sie verschrottet.

Heute fährt in dem Museum die Torfbahn auf einer Spurbreite von 785 mm. Wenn man also mit der Bahn die 800 Meter lange Strecke fährt, fährt man auf den Schienen der Olsenbande. Der Besuch hat sich auch so für uns gelohnt, denn in der Sommerzeit erwacht das Museum zum Leben. Man kann dann die Menschen in ihrer historischen Kleidung in den alten Häusern, auf dem Bauernhof, beim Bäcker usw. beobachten.

 
Torfbahn des Museums

 
Hjerl Hede Museum

 


- Lemvigbanen Lemvig-Thyborøn: Schlussszene im Film -




Die Lemvigbanen



Blick aus dem Fenster



Schlusseinstellung im Film


Der Film "Die Olsenbande fährt nach Jütland" endet mit einer markanten Szene. Egon wird im Polizeiauto nach Kopenhagen gefahren und parallel dazu fahren Benny, Kjeld, Børge und Yvonne mit dem Zug nach Hause. Sie winken sich zu, doch dann teilen sich Straße und Schiene und der Film ist zu Ende. An dieser Stelle nördlich von Harboøre waren wir schon, doch haben wir hier weder bisher einen Zug fahren sehen noch sind wir selbst mitgefahren.

Das haben wir nun endlich nachgeholt. Auf der Strecke fahren regelmäßig Züge der Lemvigbanen (bzw. Midtjyske Jernbaner) zwischen Lemvig und Thyborøn. Wir sind in Lemvig eingestiegen und bis Thyborøn und zurückgefahren. Das dauert insgesamt etwa eine Stunde und kostet pro Person 32 Kronen (ca. 4,30 Euro).

Die interessanteste Stelle auf der knapp 30 Kilometer langen Strecke befindet sich zwischen der Haltestelle Harboøre und Rønland. Ein Blick von der schmalen Landzunge auf den Limfjord, wie im Film, nur die Windräder sind neu. Aber auch die Zugfahrt an sich ist ein Erlebnis. Es fahren zwar inzwischen etwas modernere Züge, aber der Schaffner kontrolliert noch wie vor einem halben Jahrhundert.

Als Bonus gibt es noch ein kurzes Video dazu (ca. 20 Sekunden):





- Eine (fast) wissenschaftliche Arbeit: Die "Olsenbanden"-Bunker in Vigsø -



Erste Einstellung im Film
(Nr. 9, 10, 11, 12, 1, 2, 4)



Freude: Bunker sind gefunden
(Bunker-Nr. 4, 7, 6, 8, 9)



Egon besteigt einen Bunker
(Nr. 15 (im Hintergrund), 10)



Egon auf dem Bunker (Nr. 10)



Egons Blick über die Bunker
(Nr. 12, 1, 9, 2, 8, 4)



Benny und Kjeld freuen sich
(Bunker-Nr. 15)


Einer der Lieblings-Drehorte der Olsenbanden-
fans sind die Bunker am Nordseestrand in Vigsø. Wenn man sich durch die ganzen Betonklötze gekämpft hat und endlich den richtigen "Olsenbanden"-Bunker gefunden hat, kann man sich freuen wie einst Egon. Dabei vergisst man gelegentlich, dass die Bunker eigentlich für einen nicht so schönen Zweck gebaut wurden, aber seit der Olsenbande haben sie ja eine positivere Bestimmung.

Wenn man auch wissen möchte, wo die anderen Einstellungen zwischen den Bunkern gedreht wurden, etwa wie Egon, Benny und Kjeld den Bunker suchen (das sind ein dutzend Kamerastandorte), muss man daraus eine wissenschaftliche Arbeit machen. Das haben wir in den letzten Jahren gemacht. Wir waren insgesamt viermal in Jütland und jedesmal sind mehr Erkenntnisse dazu gekommen. Das Gelände hat sich seit dem Filmdreh 1971 ganz schön verändert. Das Meer ist weit ins Land vorgedrungen und einige Bunker liegen heute weit im Wasser während andere Bunker aus den Dünen neu aufgetaucht sind. Wir haben uns zur Hilfe eine Satellitenaufnahme genommen und jeden Bunker nummeriert. Diese Nummern haben wir dann auf die Filmaufnahmen übertragen.

Inzwischen können wir zu fast jedem im Film zu sehenden Bild den Bunker und Aufnahmestandort zuordnen. Das wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten und präsentieren hiermit zum ersten Mal die Ergebnisse der jahrelangen Arbeit. Zur Einfacheren Zuordnung haben wir unsere Bunker-Nummern in einer Karte (siehe weiter unten) eingetragen und auch die Fotos mit entsprechenden Hinweisen versehen. Einige Aufnahmen sind heute leider nicht mehr möglich, weil die Bunker entweder zu weit im Wasser liegen oder weil die Dünen an den Kamerastandorten weggespült wurden.

Je nach Jahreszeit und Wetter (z.B. nach einer Sturmflut) liegen die Bunker mal mehr und mal weniger im Wasser. So war es zum Beispiel dieses Jahr möglich zum "Egon"-Bunker hinzulaufen. Es ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Man sollte aufpassen und auf keinen Fall probieren um die Bunker herumzuschwimmen. Es gibt teilweise starke Strömungen, die Bunker haben Eisenstangen und sind von scharfkantigen Muscheln übersät.

 
Egon wird beobachtet
(Nr. 12, 1-Olsen-Bunker)

 
Die zwei Mädchen am Strand
(Bunker-Nr. 3, 4)

 
 
Parkplatz auf Bunker-Nr. 14

 
Überblick (Bunker-Nr. 11, 1,
14, 2, 10, 3, 4, 15)

 



Satellitenaufnahme mit den Bunkern in Vigsø und entsprechenden Nummern für die Zuordnung. Hervorgehoben ist der Bunker der Olsenbande mit der Nr. 1.
Aus technischen Gründen tragen die Bunker ab Nr. 10 Buchstaben (d.h. A=10, B=11, C=12, D=13, E=14, F=15, G=16, H=17). Die blaue Linie zeigt die Wasserlinie der Nordsee zu Zeiten der Filmaufnahmen, die braune Linie zeigt den damaligen Verlauf der Dünen. Hier sieht man auch deutlich, dass der Parkplatz der Olsenbande damals in den Dünen steckte (E = Bunker 14).


Ein kleines Video als Bonus (ca. 1:40 Min.):



- Vigsø: Auto kaputt / Kranwagen kommt -


Der Transporter der Olsenbande bleibt wegen Motorschadens stehen.

Hang "Korsø Knude"



Der Kranwagen kommt



Kranwagen in S-Kurve

Durch den Drehortführer "Olsen-Bandens Jylland" der 2006 zum Olsenbanden-Event erschienen ist, wurden viele neue Drehorte bekannt. So auch die Stelle, wo die Olsenbande mit ihrem Transporter wegen Motorschadens irgendwo in der tiefsten Einöde Jütlands stehen bleibt. Im Heft war dazu der Hang von Vigsø angegeben. Damit konnten wir uns schon 2006 und 2007 nicht anfreunden, wir hatten erhebliche Zweifel an der Stelle. Es passte einfach hinten und vorn nicht.

Mehr durch Zufall haben wir nun endlich die richtige Stelle entdecken können. Sie liegt auf dem Krægpøtvej (wie auch Mads Madsens Haus), aber weiter östlicher kurz vor der Kiesgrube. Wenn man an der richtigen Stelle vom Weg Richtung Süd-Ost blickt, sieht man den Hang, der auch im Film im Hintergrund zu sehen ist, er heißt Korsø Knude. Man sieht auch die kleine Hügelreihe davor. Aus der nördlichen Richtung kam der Kranwagen von Betterøv gefahren. Wenn man genau hinsieht, erkennt man im Film auch die Förderbänder der Kiesgrube im Hintergrund.

In der Kiesgrube an sich wurde die Verfolgungsjagd gedreht, wo Ricos Porsche am Ende stecken bleibt. Da sich eine solche Kiesgrube aber extrem mit den Jahren verändert, gibt es hier leider fast überhaupt nichts von damals zu entdecken. Kurios: im dänischen Trailer zum Jütland-Film, ist eine andere Einstellung mit dem Transporter der qualmend angefahren kommt zu sehen. Die Kamera zeigt hier mehr Richtung Osten, sodass der Hang von "Korsø Knude" nicht zu sehen ist.



Großbild
A: Mads Madsens Haus, B: Stelle wo das Auto der Olsenbande liegen blieb, C: Hang der im Hintergrund zu sehen ist, D: S-Kurve, die zu sehen ist, als der Kranwagen zu Mads Madsen fährt


- Mads Madsens Ferienhaus in Klitmøller -


Ferienhäuser in Klitmøller: Børge schleicht um Ricos Porsche

Dieses Jahr haben wir uns auch auf die Suche nach einem kleineren, bisher unbekannten Drehort gemacht. Das Ferienhaus, das die Olsenbande von Mads Madsen angemietet hat. Das Haus war schon im Film eine abrissreife Bretterbude, es war für uns also klar, dass wir das Haus nicht finden würden, aber zumindest Häuser in der Umgebung. Aus Zeitungsartikeln von 1971 (siehe Presse Film 3) hatten wir nur eine Information: das Ferienhaus liegt in dem Ort Klitmøller.

Nun ist das Örtchen nicht gerade klein, es gibt hier massenhaft Ferienhäuser, gerade im letzten Jahrzehnt wurden sehr viele neue gebaut. Der Ort ist eine wahre Touristenhochburg. Aber als Hardcorefans der Olsenbande haben wir uns trotzdem der Aufgabe gestellt und sind sämtliche Straßen abgelaufen. Einige Einheimische haben uns auf unserer Suche angesprochen, einer dachte gar wir sind von der Steuerbehörde und kontrollieren Ferienhäuser, doch dann kommt man schnell ins Gespräch auf die Olsenbande und versucht uns zu helfen.

Als wir ein zweites Mal in Klitmøller waren haben wir endlich die richtige Stelle gefunden, die Straße heißt Møllebakken. Zwar ist das eigentliche Ferienhaus wie vermutet verschwunden und es wurden hier neue Häuser gebaut, aber wenn man von dort nach Osten blickt, sieht es noch sehr nach dem Film aus. Zu sehen sind die Häuser, als Børge um Ricos Porsche herumschleicht. Sehr markant ist das heute rote Haus, rechts im Bild, es liegt auf einem kleinen Hügel auf dem Møllebakken 44. Auch die zwei Häuser in der Mitte (links von dem Strauch) sah man 1971 im Film.


- Fazit -

Man denkt immer, schon alles gesehen zu haben, aber es hat sich auch dieses Jahr wieder gezeigt, dass es immer wieder etwas zu entdecken gibt. Ohne Zweifel, der 3. Film "Die Olsenbande fährt nach Jütland" ist spätestens jetzt der Olsenbanden-Film mit den am besten erforschten Drehorten. Für nächstes Jahr haben wir einen Urlaub mit Doppelreise geplant, also Kopenhagen und Jütland in einem. Ihr dürft also gespannt sein.





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