Geburtsname: Bo Højgaard Christensen
Geboren: 24. August 1937 in Kopenhagen
Gestorben: 11. April 2020
Bereits als 15-jähriger hatte Bo Christensen seine ersten Berührungen mit der Filmbranche. Er wurde 1952 als Kinderdarsteller für den Reisefilm "Æventyrfærden til Monte Cristo" ausgewählt. Neugierig verfolgte er den gesamten Herstellungsprozess bei der Produktionsfirma Minerva Film. Die weggeschnittenen Filmschnipsel durfte er mit nach Hause nehmen und bastelte daraus seinen eigenen kleinen Film.
Bei der Herstellung der Filmwerbung kam er in Kontakt mit einem Mitarbeiter von Nordisk Film und bekam in den folgenden Jahren einige kleine Rollen in Werbefilmen.
Gruß von Bo Christensen an die deutschen Fans
Nach seinem Abitur 1956 begann er auf Anraten seiner Eltern zunächst eine Ausbildung als Zahnarzt, brach aber nach einem halben Jahr ab, da sein Herz für den Film schlug. 1957 startete er seine Karriere als Regieassistent bei Nordisk Film Junior. Später wurde er Produktionsassistent, dann Produktionsleiter in der Werbeabteilung der Filmgesellschaft und ab 1964 Produktionschef bei Nordisk Film. Von 1974 bis 1991 war er Direktor von Nordisk Films Studioabteilung, die damals eine eigene Aktiengesellschaft war. 1991 verließ er Nordisk Film und wurde erst Direktor des dänischen Filminstituts, wechselte dann zum European Script Fund in London, später zum damaligen staatlichen Kommunikationskonzerns Tele Danmark (heute TDC) und schließlich zur Filmgesellschaft Sandrew Metronome. 2004 zog er sich aus dem Alltagsgeschäft zurück und war nur noch als Berater für die Filmbranche aktiv.
Olsenbandenfilme
Als Produktionsleiter war Bo Christensen von Anfang bis Ende an allen Prozessen beteiligt und dafür zuständig die perfekten Rahmenbedingungen für die Filmrealisierung zu schaffen. Das Budget war dabei nur eine von vielen Aufgaben. Er suchte unter anderem die passenden Drehorte, brachte die Schauspieler unter Vertrag und erstellte Drehpläne. Meist ließen Balling und Bahs ihn auch nach Paris kommen, wo sie traditionell an den Drehbüchern schrieben. Mit einem halben Skript und einer groben Skizze für den Rest ging es zurück nach Kopenhagen, um den Filmdreh vorzubereiten. Er holte dann u.a. auch Drehgenehmigungen ein und beauftragte die Handwerker mit dem Bau der Kulissen. Viel Zeit war nicht, denn bereits ein bis zwei Wochen nach Balling und Bahs Rückkehr begannen die Aufnahmen.
Nebendarsteller
Sein Jugendtalent als Schauspieler hat er nie ganz verloren und so hatte er im 6. Film eine Rolle als Diplomat, der am Flughafen die Bedford-Diamanten entgegennimmt. Auch in anderen dänischen Filmen hatte er kleine Auftritte. So sprang er 1964 als Double für die Rolle des österreichischen Kaisers im Film "Sommer i Tyrol" ein, da der eigentliche Darsteller den Drehtag absagte. In "Geld zum zweiten Frühstück" ist er als Reiseleiter zu sehen und in "Kassen stemmer" als Guide in Paris.
Filmbild
Film
Person im Film
Film 6
(Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande)
Diplomat, der am Flughafen die Bedford-Diamanten entgegen nimmt
Privatleben
Bo Christensen war seit 1966 mit der Schauspielerin Kirsten Hansen-Møller verheiratet. Es ist also kein Zufall, dass sie gleich in fünf Filmen kleinere Nebenrollen besetzen durfte. Auch ihre Kinder waren mehrmals an Kirstens Seite zu sehen: In Film 7: die zwei Kinder, die mit ihr am Strand sitzen; in Film 9: zwei der Kinder im Auto mit dem Umzugsgut; Film 13: das kleine Mädchen im Bus.
Aufgabe in den Olsenbandenfilmen: Film 1-13: Produktionsleiter
Weitere Filme (Auswahl)
Jahr
Film
Aufgabe
1964
Sommer i Tyrol
Produktionsleiter
1964
Tod bei Tisch
(Døden kommer til middag)
Produktionsleiter
1965
2 x 2 im Himmelbett
(Halløj i himmelsengen)
Produktionsleiter
1965
Kaliber 7,65 - Diebesgrüße aus Kopenhagen / Hau' ihn zuerst, Freddy
(Slå først, Frede)
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